Etappe 10 – Regen oder nicht Regen, das ist hier die Frage!

13. April

Wo es gestern noch blau war, ist heute alles grau. Der Wetterbericht hat Regen vorhergesagt und das Regenradar zeigt ihn bereits intensiv an, aber er scheint zunächst knapp nördlich an uns vorbeizuziehen. Noch werden wir also verschont!

Mali Losinj am Morgen

Über 160 Stufen laufen wir die schmalen Gässchen von unserer Unterkunft bis zum Hafen hinunter. Trotz des frühen Morgens ist an der Plaza schon Betrieb und etliche Leute sitzen in den Cafés und auch auf den Terrassen davor – bei 15 ° C.

Wo bleibt mein Captain? Ich will jetzt fischen gehen!

Losinj ist eigentlich eine relativ karge Karstinsel. Und trotzdem laufen wir nun durch Kiefernwald! Nanu? Der Wald ist das Ergebnis einer Aufforstung Ende des 19. / Anfang des 20. Jhd. und die Kiefern hatten offenbar Bock auf Meer, denn nach ihrer Ansiedlung im Innern der Halbinsel breiteten sie sich bis an die Küstenfelsen aus. Und nun ist der Waldpark Cikat mit 221 ha nicht nur einer der größten, sondern auch einer der ältesten Kiefernwälder auf den adriatischen Inseln.

Zwischen dem Nordende der Halbinsel und der gegenüberliegenden Insel Kolurdac gibt es eine ganz schmale, für kleinere Boote durchaus passierbare Durchfahrt. Die größeren Schiffe fahren noch etwas weiter und um Kolurdac herum. Jedenfalls ist die Vela Straza, wo wir gerade stehen, lange Zeit von strategischer Bedeutung gewesen: der perfekte Aussichtspunkt zur Bewachung der Hafeneinfahrt von Mali Losinj.

Privlaka-Kanal von Vela Straza aus gesehen

Ein Blick auf’s Regenradar (wieso hab‘ ich heute auf einmal Mobilfunkempfang???) zeigt ein Regengebiet westlich auf dem Meer, das zu uns herüber zieht. Hm, aber wir haben ja Anorak und Regenhose im Rucksack.

4Islands Epic: MTB-Strecke statt Via Apsyrtides

Heute machen uns die Mountainbiker der Global MTB Epic Series das Leben ein bisschen schwer. Wir hatten die Markierungen ja bereits letzte Woche gesehen. Mittlerweile wissen wir, dass es sich um so etwas wie die Tour der France der MTB-Welt handelt, die bereits seit 10 Jahren durchgeführt wird. Die eigentliche Ausscheidung findet in Südafrika statt, aber bei den „4Islands Epic“ kann man sich dafür qualifizieren. Übermorgen beginnt die Vorausscheidung und läuft über fünf Tage. Gut, dass wir dann nicht mit den Bikern um dieselben Wege konkurrieren müssen (wahrscheinlich sind die dann ohnehin für Wanderer gesperrt!). Aber ein Teil des Weges ist durch Rampen zugebaut, über die wir notgedrungen laufen müssen. Oder halt dran vorbei.

Cikat: Kiefernwald

Die Westküste entlang laufen wir auf Betonplattenwegen an einem riesigen Campinggelände mit WoMo-Stellplätzen, Mobile Homes und allem PiPaPo vorbei. Ist erstaunlich gut in die Landschaft integriert.

Betonplattenweg

Die nächste Bucht ist dann mit einem Hotelkomplex zugebaut und offenbar werden hier auch noch größere Schiffsanleger betoniert.

Noch mehr Betonplattenweg

An einer Strandbar machen wir Kaffeepause.

Kaffeepause in der Strandbar

Trotz des Umstands, dass wir die ganze Zeit am Meer entlang laufen, fällt diese Etappe wegen des touristischen Umfelds insgesamt aber doch stark ab. Die nächste Landzunge kürzen wir ab.

Luxusresorts

So froh wir gestern auch über den Beton waren, heute wird er uns langsam etwas viel. Als wären wir erhört worden, hören die Betonplatten auf einmal auf und die Strecke geht in einen Waldweg über.

Ohne Worte
Endlich wieder ohne Beton!

Kaum haben wir Beton, Touristen und Sonntagsausflügler hinter uns gelassen, werden wir von beiden Seiten des Weges angeblüht. Ganze Areale von Alpenveilchen und der salbeiblättrigen Zistrose buhlen um unsere Aufmerksamkeit.

Salbeiblättrige Zistrose
Alpenveilchen

Ein Stück laufen wir durch Wald, dann sind wir wieder auf einem Küstenpfad. Das gefällt uns doch wesentlich besser als die Betonplattenlauferei.

Küstenweg

Pause. Ein Blick aufs Regenradar: die angekündigte Dusche hat sich aufgelöst, aber die nächste ist im Anmarsch. Na, mal sehen, bis drei haben wir wohl noch Zeit!

Wir verlassen die VA, die uns noch etwas weiter nach Süden und dann nach Veli Losinj führen will. Stattdessen überqueren wir den hier immer noch 200m hohen Bergrücken, der die Insel durchzieht, um dann in einer Schleife nach Mali zurückzulaufen, wo wir unser Standquartier für die letzten Tage bezogen haben.

4Islands Epic: die Straße wird offenbar nicht gesperrt!

Als wir bei Cappuccino und Arrancia-Cioccolata-Kuchen im Café an der Plaza von Mali Losinj sitzen, beginnt es zu regnen.

Mali Losinj und hinten die Televrina
Time:
13.4.2025, 08:48:
Duration:
06:50:15
Ascent/Descent:
593 m 588 m
Distance:
16.85 km
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