Ich bin immer noch verblüfft, was das Na hřišti in Leština für so wenig Geld hinbekommt. Auch das Frühstück ist reichlicher als gestern in der wesentlich teureren Pension und dazu gibt es auch noch einen hervorragenden Kaffee!
In Litovel fahre ich nicht der EuroVelo-Trasse nach, sondern dem Radweg 51, der genau durch das sehr schöne Zentrum führt. Auch auf dem Eurovelo 4 in Frankreich hat es mich mitunter verblüfft, wie der Weg zwar schön geführt wurde, aber die Ortskerne häufig mied und somit Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Restaurants außen vor läßt und damit letztlich auch Verdienstmöglichkeiten für die einheimische Bevölkerung. Dabei werden die Eurovelos doch aus dem EU-Topf für nachhaltigen Tourismus gefördert!?
Zwischen Litovel und Olmütz wird der Weg sehr ruhig durch ein Landschaftsschutzgebiet geführt, das aber auch eine Menge forstwirtschaftlich genutzter Flächen enthält und mich häufig an den heimatlichen Kottenforst erinnert. Aber auf jeden Fall eine der angenehmsten Etappen bisher!
Und dann Olmütz. Was mir zuerst in Olmütz auffällt, sind die vielen gutaussehenden Frauen (sorry, das musste ich als Mann einfach mal sagen 😉 ). Und dann die vielen Raucher. Leider gibt es auch beides in Kombination. Aber dann wird der Blick schon von der Dreifaltigkeitssäule gefesselt: 35 m hoch, mit einer kleinen Kapelle in ihrer Basis steht sie auf dem Rathausplatz. Zwischen 1716 und 1754 (langer Zeitraum!) als Dank für die überstandene Pest errichtet, wurde sie 2000 von der UNESCO als außergewöhnliches Beispiel des mitteleuropäischen Barocks in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
206 steile Stufen geht es auf den Turm der von außen unscheinbaren, ja fast schon häßlichen Moritzkirche hinauf, von dem ich dann aber eine tolle Aussicht auf die Stadt und das Umland genieße. Darüberhinaus bestehen die Sehenswürdigkeiten von Olmütz hauptsächlich in Kirchen und Brunnen. Auch wenn ich mir eineige davon anschaue, sind es zu viele, um sie hier alle zu erwähnen. Eine kleine Auswahl zeigen die folgenden Bilder.
Am Abend laufe ich bei Jan und seinem Mitbewohner Zdeněk auf, meinen warmshowers-Gastgebern für diese Nacht. Auch Jesús, ein Mexikaner auf dreimonatiger Europa-Tour kommt hinzu. Wir werden mit einer leckeren Pasta bewirtet – ohnehin das beste Radfahrer-Gericht! – und verbringen einen sehr kurzweiligen Abend mit dem Austausch von Radtour-Erfahrungen – leider waren Jesus‘ Erfahrungen in Deutschland nicht die besten! – und vielen abwechslungsreichen Gesprächen über „Gott und die Welt“.
[sgpx gpx=“/is/htdocs/wp13020639_ENHI41MCAF/www/wp13020639_wpr384l/wp-cb9ea-content/uploads/gpx/20180829.gpx“]