In der Argonautensage stiehlt Jason das Goldene Vlies von Aietes, dem König der Kolcher. So zumindest die Sichtweise Aietes‘. Jason sah sich dagegen durchaus im Recht, da er zuvor die Flammen spuckenden und mit eisernen Füßen versehenen Stiere des Kriegsgottes Ares unters Joch und zum Pflügen gezwungen hatte. Für die Bewältigung dieser Aufgabe hatte Aietes ihm nämlich das Vlies versprochen – darauf bauend, dass er daran scheitert. Und das wäre wohl auch so gekommen, wenn ihn Medea, Aietes Tochter, die sich in ihn verliebt hatte, nicht mit Zaubertränken unterstützt hätte.

„Unfair“, würden heutige Despoten also rufen. Aber da war Jason schon auf und davon. Und Medea gleich mit ihm. Natürlich wollte Aietes das nicht auf sich sitzen lassen und schickte Apsyrtos, Medeas Halbbruder mit einigen Schiffen und Kriegern hinterher, um ihm das Vlies – und am besten auch Medea – wieder abzujagen. Die Kolcher stellten schließlich die Argonauten, die ihr Heil im Verhandeln suchten. Durch eine List lockte Medea ihren Halbbruder in einen Hinterhalt, bei dem Jason ihn ermordete.

In der Antike nannte man eine Inselgruppe in der Kvarner Bucht nach dem Geschehen, das sich dort zugetragen haben soll: die Apsyrtiden. Darauf kann man aufbauen, dachten die Tourismusbehörden von Cres und Lošinj und markierten 149 Kilometer Wanderroute von Nord nach Süd über die beiden Inseln. Ihr Name:
Dieses System historischer Wanderwege verbindet und demonstriert die natürlichen und kulturellen Attraktionen des Archipels und bietet seinen Besuchern gleichzeitig interessante Informationen über das Erbe, die Geschichte und die Artenvielfalt der Inseln.
[Quelle: viaapsysrtides.hr]
Klingt gut, dachten Uta und ich und starten am Freitag! Dieses Logo wird uns begleiten:

Es wäre noch zu ergänzen, dass Jason sich später von Medea trennte, um Glauke zu ehelichen. Die verschmähte Medea schenkte ihrer Rivalin ein verzaubertes Brautkleid, das in Flammen aufging, als sie es anzog. Sie stürzte sich brennend in die später nach ihr benannte Quelle, um die Flammen zu löschen, dennoch starb sie. Der monolithische Glauke-Brunnen ist noch heute in Archéa Kórinth zu besichtigen.
Eine weniger dramatische Wanderung wünsche ich euch und freue mich auf den weitern Blog.
VG
Viktor
Ja, die griechischen Sagen strotzen nur so von Blut, Rache und Untreue. Auch die Vorgeschichte zum Goldenen Vlies wäre interessant gewesen, aber der Grat zwischen zu wenig Informationen und (zeitlicher) Überforderung der Leser ist schmal …
Und auch zu Apsyrtos Tod gibt es noch andere Varianten, aber diese hier passte am besten zur geplanten Tour! 🙂
Hallo, Uta und Thomas, dann frohes Wandern auf mythologischen Pfaden – ohne kriegerische Aktivitäten allerdings,aber mit beeindruckenden Landschafts- und Naturerlebnissen und viel Freude!
Christa
Vielen Dank, liebe Christa, wie werden uns bemühen, ohne kriegerische Auseinandersetzungen da durch zu kommen! 😀