Neues Jahr – neue Pläne! Nachdem in den letzten beiden Jahren der „Fuss“-Aspekt domierte, will ich dieses Jahr mal wieder mehr aufs Rad. Und der erste Plan dazu heißt: LEJOG.
LE was? LEJOG steht für Land’s End – John o’Groats. Das sind der südwestlichste und der nordöstlichste Punkt Großbritanniens. Das tolle daran ist: LEJOG ist keine feste Route, sondern lediglich ein Konzept. Es geht schlicht darum, die am weitesten voneinander entfernten Punkte der britischen Hauptinsel zu verbinden, 970 km Luftlinie. Wie, mit welchem Verkehrsmittel und auf welcher Route, ist den persönlichen Vorlieben, Ehrgeiz, Kreativität und Planungsgeist jedes Einzelnen überlassen. Natürlich haben sich mit der Zeit ein paar „Standardrouten“ etabliert. So läuft der „typische“ LEJOG-Wanderer ca. 1.900 km, die „übliche“ Straßenstrecke für Radfahrer beträgt gut 1.400 km.
Die erste dokumentierte Begehung fand bereits 1871 statt. Und so Sport- und Wettbewerbs-verrückt wie die Briten sind, gab es natürlich auch schon so ziemlich alles an Rekorden, was man sich vorstellen kann. Selbst solche, die man sich nicht vorstellen kann 🙂
Die Tour wurde zu Fuß, mit dem Rad, auch mit Faltrad und selbst auf einem Einrad, mit Auto und Motorrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln und auf einem Pferd absolviert,
sie wurde geschwommen und auf einem Stand-Up-Paddle-Board durchgeführt („außen rum“ natürlich), mit Rollstuhl, Skateboard oder Traktor gefahren und per Anhalter durchgeführt.
Die schnellste Autofahrt von einem Ende zum anderen dauerte 9 Stunden und 36 Minuten, unter Umgehung so ziemlich sämtlicher Verkehrsregeln – der Fahrer wurde denn auch wegen Rechtsbeugung und gefährlicher Fahrweise angeklagt, wenn auch erst drei Jahre später. Noch schneller ging es übrigens nur mit einem Phantom-Düsenjet in 46 Minuten 44 Sekunden.
2014 wurde die Route ebenfalls auf der Luftlinie, aber ohne Flugzeug durchgeführt: gehend, mit dem Rad, von Klippen abseilend, über Zäune steigend und mit dem Seekayak über die Irische See paddelnd.
Von Rekorden halte ich mich fern, aber nur eine Standard-Route nachradeln reizt mich denn auch nicht so ganz. Das Schöne ist ja, dass ich hier die Möglichkeit habe, viele britische Landschaften zu durchfahren, auch solche, die ich noch nicht kenne, wie Cornwall oder den Lake District. Und als ich bei der Planung feststellte, dass ich am höchsten Berg Englands, dem Scafell Pike und dem höchsten Berg Schottlands, dem Ben Nevis vorbeikomme, keimte der Plan, außer nur LEJOG zu radeln, zwischendurch auch die drei höchsten Berge Großbritanniens zu besteigen. Fehlte also noch Yr Wyddfa, der höchste Berg von Wales, wohl bekannter unter dem Namen Mount Snowdon. Dazu muss ich die geplante Route um weitere 200 Kilometer und vor allem 3.000 Höhenmeter verlängern (Wales ist gebirgig!), aber der Plan gefällt mir einfach!
LEJOG + Three Summits:
Start soll im Mai sein.
Cooler Plan!
Bin gespannt, was wir noch alles darüber hören/lesen/sehen werden.