V81 – Auf der VéloSud vom Atlantik ans Mittelmeer

Sonntag, 1. Juni 2025

Schon einmal war ich vom Atlantik zum Mittelmeer unterwegs, damals zu Fuß über die Pyrenäen. Nun soll es mit dem Rad passieren. Und zwar auf der VéloRoute 81, auch VéloSud genannt, am Fuß der Pyrenäen entlang. Der Startpunkt der Tour liegt an der Mündung des Flusses Ardour, die hier noch durch weit ins Meer ziehende Dämme verlängert wurde, um eine sichere Einfahrt in das Gewässer zu ermöglichen.

Von hier sind es nur sechs Kilometer bis Bayonne, dessen mittelalterliche Innenstadt ich mir ausgiebig anschaue, bevor ich am Mittag wieder aufbreche.

Der Radweg verläuft immer zwischen dem Ardour und der Straße. Wo der Platz nicht reicht, wurde der Weg aufgestelzt und direkt über den Fluss gebaut.

Nach dem Ardour folgt der Aran und dann die Bidouze, die Straße hat längst abgedreht, ich folge jetzt wunderbar entspannt zu fahrenden kleinen Wegen. Alle Leute, die ich treffe, grüßen freundlich, egal ob einzelne Spaziergänger, ganze Familien oder Anglergruppen.

Die Landschaft wird hügelig. Feldwege und kleine Straßen weisen den Weg durch Felder mit jungem Mais und Getreide in einer landwirtschaftlich geprägten Gegend.

Mit dem Chateau der Gramont kommt bei Bidache die erste Burg ins Bild. Es sollen noch viele folgen, heißt es. Das Mittelalter hat hier deutliche Spuren hinterlassen.

Ich suche in der Karte nach einem Zeltplatz. Blöderweise gibt es hier aber wir und breit keinen. Wild zelten mag ich jetzt eigentlich nicht und so kommt doch mal wieder die booking-App zum Einsatz. In knapp 20 km Entfernung finde ich ein kleines Zimmer. Passt!

60 km nach den morgendlichen Start kommt dann die erste Steigung. Klingt mit 7% ja ganz moderat. Kommt mir nur nicht so vor! Und tatsächlich zeigt mein neues Navi jeden einzelnen Teilbereich der Steigung an. Die 7% sind dabei nur ein Durchschnittswert, zwischendurch sind es auch mal 15! Na dann weiß ich oben wenigstens, dass ich mir die Unterkunft verdient habe!

Zur Motivation sagt das Navi anschließend „Anstieg abgeschl.“ Wie jetzt, abgeschl? Abgeschlachtet oder was? Ich hab’s immerhin überstanden!

Langsam meckern auch die Beine über die ungewohnte Belastung. Und als ich an meiner kurzfristig gebuchten Unterkunft ankomme, fällt der Vermieter aus allen Wolken. Er weiß von nichts! Ein Anruf bei seiner Frau, die gerade nicht zu Hause ist, und ein Blick in ihr E-Mail-Postfach bringen Klarheit. Ich darf bleiben!

Am Abend, als ich diesen Blog-Artikel schreibe, regnet es heftig. Auch Gewitter kommt dazu. War vielleicht gar nicht so verkehrt, das es mit dem Zelten heute nicht geklappt hat…

Time:
1.6.2025, 10:17:3
Duration:
03:57:01
Ascent/Descent:
830 m 461 m
Distance:
71.81 km
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2 Kommentare
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Ralf Boden
Ralf Boden
18 Tage zuvor

Gute Güte! Du bist echt rührig.

Man sagt exzessiven Schwimmern nach, sie hätten Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen. Diese Metapher auf dich bezogen, müsstest du also Speichen zwischen den äußeren Extremitäten haben, was natürlich der Beweglichkeit abträglich wäre.

Meinereiner weilt ab 6.6 für 3 Wochen in der Bretagne.

Möge das Wetter dir hold und der Wind in deinem Rücken nie dein eigener sein.😉👍