(Keine) Neuigkeiten aus der Steinzeit

Dienstag, 23. Juli

Die Kaltenburg bei Burgberg

Von Giengen aus sind es nur wenige Kilometer bis ins Lonetal. Schon in Burgberg weisen Schilder auf den Archäopark Vogelherd hin. Vogelherd? Was war das noch?
In den Vogelherdhöhlen wurden wenige Zentimeter große Skulpturen aus Mammutelfenbein gefunden, darunter Wildpferd, Mammut, Bison und Höhlenbär. Sie sind vor rund 32.000 Jahre erstellt worden und gelten damit (zusammen mit den Funden von drei weiteren Fundstätten) als die ältesten Kunstwerke der Welt. Die Ausstellung des Archäoparks verspricht eine umfassende Darstellung der menschlichen Besiedlung des Tales und seiner Höhlen, die bereits viel früher, vor rund 100.000 Jahren und durch Neanderthaler stattgefunden hat.

Aber als ich dort ankomme, ist er leider geschlossen. Und das schon seit dem 01.01.2023. Ein Corona-Opfer? Schade jedenfalls. Nur von aussen kann ich einen Blick auf die verfallende Ausstellung werfen: Ein Mammut steht mit seinem Kalb einsam auf dem Freigelände und hinter dem Eingang der Ausstellung wartet ein Neandertaler neben einem zurück gelassenen Putzwagen auf Besucher, die nicht mehr kommen.

Schade!
Wo bleiben nur die Besucher?
Einsames Mammut mit Kalb

Wenige Kilometer weiter gehe ich zur Bocksteinhöhle, die als Werkstatt der Neandertaler gilt, in der diese vor 50.000 Jahren Keilmesser und Spitzen erstellten.

Die Bocksteinhöhle – Neanderthalers Werkstatt

Und dann geht meine Kamera kaputt. Sucher und Display funktionieren zwar noch und ich kann auch auslösen, aber keinerlei Einstellungen vornehmen. Schließlich fokussiert sie beim Einschalten einmalig und das war’s dann. So ein Mist! Ab sofort also nur noch Handy-Fotos.

Ich verlasse das schöne kleine Lonetal, da es mich ohnehin mit der Zeit zu weit nach Westen und damit von meiner Zielrichtung Süden abbringt, und fahre nach Langenau, dem nächsten größeren Ort, wo ich meinen Frust im ersten Cappuccino des Tages ertränke.

Ich unterquere erst das Autobahnkreuz Ulm / Elchingen, wo sich A7 und A8 treffen, dan überquere ich die Donau. Bald fahre ich die Roth entlang, einen nur wenige Meter breiter Nebenfluss der Donau. Das geht auf ganz ruhigen, kalkgeschotterten Feldwegen, auf denen außer mir kaum jemand unterwegs ist.

Die Donau

Weit komme ich aber nicht. Nur wenige Kilometer nach meiner Mittagspause in Straß gibt mir eine Eisdiele unmissverständlich zu verstehen, das es bereits Zeit für eine weitere Pause ist! Es ist auch schon wieder reichlich warm und schwül.

So beschließe ich, schon in Weißenhorn Schluss zu machen. Das Aparthotel, dass ich gebucht habe, hat seinen Check-In allerdings in Attenhofen – das verkündet ein Zettel am Eingang. Attenhofen? Bin ich da nicht eben erst vorbei gekommen? Wie weit lag das nochmal zurück? Ach, drei Kilometer?! Offenbar bin ich für heute doch noch nicht genug gefahren!

Der Regen kommt zum Glück erst am Abend.

Time:
23.7.2024, 15:22:
Ascent/Descent:
1117 m 1117 m
Distance:
63.79 km
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Andreas Keller
Andreas Keller
6 Monate zuvor

Was ist denn das für eine Skulptur auf dem Donau-Bild. Sieht interessant aus. Wo genau steht die?

Andreas Keller
Andreas Keller
Reply to  Andreas Keller
6 Monate zuvor

Hab es gefunden: „Spiele von Licht und Schatten“ von Tomitaro Nachi.

Viktor
6 Monate zuvor

Wahrscheinlich war die Feuchtigkeit zu viel für deine Kamera. Gut, dass man heutzutage mit dem Handy immer einen Plan B dabei hat 🙂