Auf dem Radweg 171 fahre ich auf festem Schotter zunächst an Olivenhainen vorbei, später durch schattig-kühle Steneichenwälder. Nur am Anfang öffnet sich ein Blick auf den Limski-Kanal, einen rund 10 km langen Meeresarm, den der Fluss Pazinčica auf ihrem Weg in die Adria in einigen Jahmillionen schuf. Nach einigen Kilometern erreicht der Weg einen „Bike-Stopp“ – sehr willkommen, besonders, da hier jeder Gast extrem freundlich bedient wird! Mittlerweile habe ich die Höhe über dem Limski-Kanel erreicht, nun geht es auf der Straße hinab – und auf der anderen Seite wieder hinauf und dann auf ruhigen Wegen nach Rovinj.
Rovinj: wieder so eine mediterrane Silhouette, auf einer Halbinsel gelegen, enge Bebauung bis ans Meer hinan und am höchsten Punkt die Kirche der Heiligen Euphemia. Das Kalksteinpflaster der Altstadt-Gassen ist von Millionen Touristenfüßen zu Marmor poliert worden*, Geschäfte und Restaurants sind herausgeputzt und buhlen um die Kundschaft, während in den kaum besuchten Nebengassen mal wieder der Putz bröckelt und die Wäsche vom einem Haus zum gegenüberliegenden gespannt ist. Auch in Rovinj überwiegt der touristische Eindruck die Authentizität. Schöne Bilder gibt es dennoch.
*) ok, das ist natürlich geologischer Unsinn, aber ich fand das sprachliche Bild gerade ganz schön 🙂
Die letzte Zeltplatzsuche der Tour gestaltet sich fast ein wenig schwierig. Der Zeltplatz, den ich zuerst ansteuere, ist voll, er hat ja auch nur 50 Plätze. Der nächste ist mir zu groß und zu teuer: umgerechnet € 21,- soll ich hier zahlen für mich, mein Fahrrad und ein kleines Zelt! Denn hier wird schlicht der Stellplatz bezahlt, unabhängig davon, ob da nur ein Zelt oder ein 7,5-Tonner Wohnbus draufsteht. Zum Glück gibt es an der Küste viele Zeltplätze und 600 Meter weiter werde ich bereits fündig: klein, sauber, familiär geführt, ohne Meerblick und für noch nicht einmal den halben Preis.
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Bist du auf diesem Teilstück nicht an mehreren Spanferkel-Grillstationen vorbei gekommen? Ich konnte letztes Jahr dort dem verlockenden Geruch nicht lange widerstehen 🙂
Und ich erinnere mich an den Markt. Beim Anblick der Paprika-Zöpfe dachte ich zunächst, es wäre Plastik-Deko, so glänzend leuchteten die Früchte. Erst eine Probenahme überzeugte mich von der Natürlichkeit…
Die Spanferkel gibt es immer noch, obwohl – so kann man das eigentlich nicht sagen 😉