Sonntag, 20.5.

Am Morgen verbreiten wir erst einmal Chaos im Zelt, im Auto und drum herum, bis wir die Rucksäcke fertig gepackt haben, aber da das Wetter mitspielt – hey, das ist Schottland und die Sonne scheint! – können wir sogar das Zelt trocken einpacken.

Wir fahren nach Kinlochewe und mit einem Tee und einem Zitronen-Mohn-Muffin in einer Teestube verabschieden wir uns aus der Zivilisation. Mit viel Gepäck (geplant waren max. 15 kg für Uta und 20 für mich, aber vermutlich ist’s gut, dass wir keine Waage dabei haben!) laufen wir zum Loch Maree und biegen dann vor der eindrucksvollen Felsgestalt des knapp 1.000 m hohen Slioch ab in das Glenn Bianasdail und hinüber zum Lochan Fada. Außer dem Rauschen des Bachs, der in vielen Kaskaden von dort abfließt und dem Rufen eines Kuckucks ist nichts zu hören. Am Lochan Fada finden wir eine wunderschöne Bucht, an der wir das Zelt auf dem Kiesstrand aufschlagen können, wo es im Gegensatz zur dahinterliegenden sumpfigen Wiese trocken steht.

Auch hier: Stille! Nur ein Vogelmännchen wirbt um ein Weibchen, es gibt exklusive Flugvorführungen am und über dem Wasser, untermalt von zeitweiligem Piepsen und Geschnatter. Ab und an wirft sich die Wasseroberfläche in auseinanderlaufende Ringfalten und wir hören ein ganz leichtes Platschen, wenn einer der wenigen Fische nach einem Insekt schnappt – das ist alles!

Der Preis für diesen herrlichen Zeltplatz: schmerzende Hüften, Schultern und Nacken. So viel Gepäck sind wir eben doch nicht mehr gewöhnt! So beschließen wir, das Zelt am nächsten Tag stehen zu lassen und eine Tagestour mit kleinem Gepäck zu unternehmen. Die Überraschung für das Abendprogramm: Uta hat ein kleines Backgammon-Spiel eingepackt und das kommt jetzt natürlich zum Einsatz!

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