Etappe 2 – Frühblüher, ganz oben und ein Taxi nach Cres

5. April

Der Morgen lässt sich zäh an. Über Nacht hat die Allergie voll zugeschlagen: Husten, Niesen, juckender Gaumen, die Nase so zugeschwollen, dass ich nur noch durch den Mund atmen kann. Dementsprechend schlecht habe ich geschlafen. Auch wenn es hier keine Birken gibt, sind die Pollen der hier gerade blühenden Bäume offenbar ähnlich gestrickt wie die unserer heimischen Frühblüher. Die Idee vom pollenfreien Urlaub hat sich jedenfalls als Illusion erwiesen. Heute laufe ich mit Maske!

Morgenplausch (?)

Die alte Römerbrücke in Beli finden wir nicht. Der Weg, der in der Karte eingezeichnet ist, ist verstürzt und zugewachsen – wir verzichten darauf!

In Beli

Wir steigen einen steilen Kreuzweg hinauf und laufen dann zunächst einige Kilometer auf breiten, befahrbaren Waldwegen. Eigentlich langweilig, wenn da nicht zwischendurch immer wieder diese Baumruinen wären, die teils abgebrochen, teils sich im Absterben auf den Boden krümmend, kleine Blumenwiesen in ihren Astgabeln offenbaren.

Uta auf dem Kreuzweg
Blumenbeet im Baum
Blumenwiese in Baum

Eine weitläufige Wiese mit einem verfallenen Zuweg zu weiter hinten stehenden Ruinen links des Wegs zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich. Es handelt sich um das ehemalige Anwesen einer reichen Bauern- und Hirtenfamilie, das aber schon seit über 100 Jahren verfällt. Heute nennt man so etwas dann wohl einen „lost place“.

Nach wenigen Kilometern biegen wir rechts ab und laufen auf mal deutlich, mal kaum zu erkennenden Pfad schräg rechts aufwärts, um den Höhenrücken zu erreichen, der Cres von Nord nach Süd durchzieht. Gut 600 Meter hoch ist er, die Aussicht dementsprechend weitreichend.

Aufstieg zum höchsten Punkt von Cres
Rückblick nach Beli (die „Weihnachtsbaumkugeln“ im Vordergrund sind Galläpfel)

Auf den Gorice, die mit 648m höchste Erhebung von Cres, führt kein Weg. Liegt vermutlich daran, dass man lange Zeit den 9 Meter niedrigeren Sis für den höchsten Gipfel hielt. Als wir den erreichen, tummelt sich dort oben eine Gruppe von 20-30 Personen, die sich aber freundlicherweise gerade an den Abstieg macht. So haben wir diesen Aussichtspunkt für uns alleine und können auch noch ein paar Gänsegeier beobachten, diese majestätischen Vögel, die ohne einen Flügelschlag stundenlang in der Luft bleiben können und die ich zuletzt in den Pyrenäen bestaunen konnte.

Gipfelrast auf dem Sis (aus Gründen der Optik ohne Maske!
Gänsegeier
Gänsegeier
Hier ist Cres nur drei Kilometer breit!
Abstieg vom Sis

Wenige Kilometer später lassen wir uns von einem Taxi nach Cres bringen, wo ich uns für zwei Tage eingebucht habe, da am eigentlichen Etappenziel, Predoscica, noch nichts zu bekommen war – es ist halt noch absolute Vorsaison.

Warten aufs Taxi
Abends in Cres
Time:
5.4.2025, 09:01:0
Duration:
07:15:43
Ascent/Descent:
827 m 549 m
Distance:
13.35 km
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