Nach einem langen Abend mit viel Musik und einem ausgiebigen Frühstück – vielen Dank für Eure Gastfreundschaft, Werner und Regina! – kommen wir heute erst spät los. Schon ist es wieder warm und schwül. Dafür gibt es heute Rückenwind, der uns durch Dörfer, an Altrhein-Mäandern und Auwäldern entlang Richtung Speyer trägt. Wir sind nicht die Einzigen, die den Wind genießen: Störche, Gänse, Bussarde, Krähen und Gabelweihen lassen sich vom Wind tragen, kommen uns entgegen und fliegen wieder davon.
Speyer. Mit dem ersten der drei sogenannten Kaiserdome. Doch zuerst zieht die Gedächtniskirche mit ihrem bunt gedeckten und an den Wiener Stephansdom erinnernden Dach unsere Blicke auf sich. Sie erinnert an die Protestation von 1529, an der die Vertreter der evangelischen Minderheit – immerhin sechs Fürsten sowie Bevollmächtigte von 14 Reichsstätten – gegen die erneute Behinderung der Ausübung ihrer Religion und Verbreitung der Lehre protestierten (daher übrigens der Name „Protestanten“).
Die geplante Speyer-Besichtigung wird leider durch das „Bretzelfest“ torpediert oder besser gesagt durch den dabei stattfindenden Umzug, der natürlich genau durch die historische Achse vom Altpörtel, dem 55 m hohen Stadttor zum Kaiserdom läuft. Aber immerhin kommen wir noch in den Dom hinein, der auf Veranlassung Kaiser Konrads II. ab etwa 1030 als Grablege für die salischen Könige und Kaiser erbaut wurde.
Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter und finden in Otterstadt eine kleine Privatpension und einen guten Italiener!