Schweren Herzens bauen wir das Zelt ab – ob wir so einen schönen Zeltplatz noch mal haben werden? Wir laufen zum kleinen Loch Meallan an Fhudair (was für Namen, wer kann die eigentlich aussprechen?) und über das Joch Bealach na Croise in das jenseitige Tal hinunter – alles weglos, aber trotz Erikagestrüpp, Torfkanten und vereinzelten Felsen erstaunlich gut zu gehen. Anschließend laufen wir noch rund 9 km talauswärts und ziemlich eintönig zur Bothy Shenaval. Und wieder zahlen Schultern und Hüften Tribut, Kopf- und später auch Nackenschmerzen lassen mich auch nicht in Ruhe.
Bothy Shenaval
An der Bothy treffen wir ein Ehepaar in den 60ern mit einem winzigen Zelt – Hut ab! Dagegen sind wir zwei ja noch Jungspunde! Wir finden einen Zeltplatz unterhalb der Bothy, nutzen die windgeschützten Räume aber zum Kochen und stellen uns zum Essen einen kleinen Tisch und zwei Stühle raus. Nach mehreren auf dem Boden eingenommen Mahlzeiten lernt man auch einen einfachen Stuhl wieder zu schätzen!
Während wir essen, kommen noch drei Leute (mit Hund) aus Richtung Corrie Hall, das ist der nächstgelegene, nur zwei oder drei Stunden entfernte Parkplatz. Sie wollen morgen „the six munros“ machen – in Summe 1.800 (meist weglose) Höhenmeter!
Und dann kommen noch mal zwei, die „the six munros“ machen wollen – das scheint hier in zu sein! Die zwei wundern sich, dass niemand in der Bothy ist, der Parkplatz in Corrie Hall sei völlig „crowded“. Mmh, mit neun Leuten und vier Zelten find ich’s hier mittlerweile eigentlich auch ziemlich „crowded“ nach der Einsamkeit der letzten Tage!
Ach ja: die ersten Mücken fliegen! Wie einer der drei sagte, reicht denen ein warmer Tag, um aktiv zu werden – und den hatten wir heute. Morgen findet dann wohl die Premiere von Smidge (angeblich das Anti-Mückenmittel) statt!
