Schönes und Grenzwertiges – zwischen Paderborn und Hannover

Vorneweg noch ein Nachtrag zu meinem Recklinghausen-Aufenthalt, bei dem das City-TV ein Interview aufgezeichnet hat. Hier ist das Ergebnis:

https://www.24vest.de/recklinghausen/recklinghausen-fahrrad-quer-durchs-land-cityinfotv-13855332.html

Diese Etappe wird lang und da es auch wieder heiß werden soll, will ich früh starten. Im Liborianum gibt es Frühstück ab 6:30. Mit gepackten Taschen und bereits ausgecheckt bin ich der erste, der an diesem Morgen nach Frühstück verlangt. Um 7:15 treffe ich mich mit Silvia vor dem Dom, eine Viertelstunde später radeln wir tatsächlich los. Der Nieselregen hat aufgehört. Ab km 15 steilt sich der Weg auf und Silvia und Wilhelmina hängen mich auf ihren Pedelecs immer wieder ab. Müssen sie halt an der nächsten Abzweigung warten. Die Temperatur ist heute Morgen mit 20 Grad sehr erträglich. Schwitzen tue ich natürlich trotzdem, gestern wegen der Temperatur, heute wegen der Steigung. Um 9:30 sind wir an den Externsteinen. Der Zugang ist derzeit geschlossen, aber beeindruckend sind sie auch von unten, zumal um diese Uhrzeit auch das Licht passt.

Die Externsteine
Die Externsteine – gespiegelt

Silvia und Wilhelmina fahren zurück nach Paderborn, ich weiter nach Detmold, und zwar nur bergab. Die Sonne scheint, das Rad läuft von allein – so macht Rad fahren Spaß! Über asphaltierte Waldwege und Fahrradstraßen komme ich direkt in die historische Altstadt von Detmold. Mein Navi wird ganz nervös, weil ich mich nicht an die vorgesehene Route halte, sondern zumindest eine kleine Runde durch Detmold und am Fürstlichen Residenzschloss vorbei unternehme. Hier ein kleiner Eindruck:

Zwischen Detmold nach Lemgo geht es nicht um Schönheit, sondern nur um Strecke machen. Und wie! Rückenwind treibt mich voran, so bleibt das Tempo hoch und die Hitze (34 Grad) trotzdem erträglich. Das „Minden-Ravensberger Hügelland“, auch ein Teil des Teutoburger Waldes, macht seinem Namen allerdings alle Ehre. Langsam beschweren sich die Beine, die Pausen werden wieder häufiger und länger. Immer wieder gibt es eine lange Abfahrt, vermeintlich die letzte. Aber nein, prompt wieder ein Gegenanstieg, immerhin schattig im Wald. Der Weg ist schön, aber wenn jetzt noch eine Cola vorbeikäme, würde ich mich auch nicht beschweren. Langsam habe ich keinen Bock mehr auf Gegensteigungen. Aber was will man erwarten, wenn die Straßen schon so Namen tragen wie „Am heilen Berge“!

Der heile Berg war aber tatsächlich der letzte Anstieg. Nun geht es nur noch bergab nach Vlotho und schließlich zu Angelika nach Bad Oeynhausen, die mich mit einem Riesen-Eis mit Johannisbeeren und Schlagsahne begrüßt. Der Service auf dieser Tour ist einfach grandios! Eine letzte Stunde nach Minden hinein, wo mich Daniela mit ein paar Kolleginnen zu einem kleinen Abendessen erwartet – ja, ich höre Dich schon wieder, Andreas! 🙂 Daniela fährt mit mir zu den Dienst-Büros, ich parke dort mein Rad und Angelika holt mich mit dem Auto ab, so dass ich in Bad Oeynhausen übernachten kann.

Die Weser vor Bad Oeynhausen
Das Wasserstraßenkreuz in Minden: unten die Weser, oben der Mitellandkanal

Am nächsten Morgen fahre ich mit dem RE zurück nach Minden, frühstücke mit Daniela und um 9:00 kommt ein Reporter vom Mindener Tageblatt zu einem Interview. 45 Minuten später sitze ich mit Peter, einem Mindener Ehrenamtler und passionierten Radler, auf den Sätteln und wir fahren los. Erst Straßen, dann Wald, schließlich kilometerweit am Mittellandkanal entlang – das alles allerdings bei heftigem Gegenwind. Mit Blick auf das Wasser denke ich, da drinnen wäre es jetzt angenehmer als daneben! Das Wissen, um halb Vier auf dem Kröpke in Hannover sein zu müssen (weil dann auch der Bürgermeister dort ist), macht das Ganze, wie Peter sagt „etwas unentspannt“.

Am „Kalimandscharo“, einem Abraumberg der Kali&Sakz AG

Wir sind froh, als wir bei Edzard in Wunstorf ankommen, der uns nach Hannover begleiten will. Denn hier gibt es erstmal Kaffee und Kuchen und die Möglichkeit, die Wasserflaschen wieder aufzufüllen. Gerade, als ich in ein wohliges Lunch-Koma fallen will, brechen wir wieder auf, denn – genau: 15:30!

Kaffeepause bei Hedwig und Edzard
Leider geht es schon wieder weiter (mit Edzard und Peter)

Auch Edzards Frau Hedwig radelt jetzt mit uns und nach ein anstrengenden Fahrt erreichen wir irgendwann den Kröpke, 8 Minuten nach dem Bürgermeister Klaus-Dieter Scholz – sorry! Immerhin kann ich noch ein bisschen Werbung machen und ihm auch eine Karte mit den Social Links und den Kontodaten zustecken. Alles in allem war die heutige Etappe zwar kürzer als gestern und nahezu flach, aber auf Grund des heftigen Gegenwindes echt grenzwertig! Aber vermutlich steckt mir auch noch die lange Etappe von gestern und die zwar komfortable, aber viel zu kurze Nacht in den Knochen.

Mit dem Bürgermeister Klaus-Dieter Scholz (ganz links) auf dem Kröpke
Mit Ernst-August I. vor dem Hauptbahnhof

Übrigens ist der heutige Ernst-August, der Erbprinz von Hannover auch Botschafter des deutschen Kinderhospizverein e.V. Als solcher hat er auch ein Grußwort zu meiner Tour verfasst:

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