Nach warmer Nacht zu fünft in kleinem Matratzenlager werden wir am Morgen mit einem Venedigerblick belohnt! Beim Losgehen ist der Boden noch gefroren. Im ansteigenden Gelände ist der Weg in perfekter Steigung angelegt und selbst durch Blockfelder und Schutt wirkt er beinahe wie gefegt. Als uns auf halbem Weg zur Zopetscharte die Sonne entgegen kommt, ist das reichlich angenehm; die Pause auf der Scharte fällt wg. des starken Windes trotzdem kurz aus.
Auf der Rückseite geht es steil bergab und mit weniger Schnee als erwartet. Wir überlegen, auf der Eisseehütte zu bleiben und noch auf die Weißspitze zu steigen, aber die Hütte ist schon geschlossen und hat keinen Winterraum – stand ja auch schon im Internet. Auf der sonnigen Terrasse kommen außer uns auch einige andere Wanderer zur Mittagspause zusammen.
Schade, dass die Fernsicht auf dem folgenden Höhenweg teilweise durch Wolken und Dunst eingeschränkt ist, so zieht sich die Etappe zur Bonn-Matreier Hütte doch ziemlich in die Länge. Am Eselsrücken angekommen und in Sichtweite der Hütte denkt man schon, man hätt’s geschafft, aber – Überraschung! – es geht noch mal steil und im Zickzack durch eine schmale grasige Rinne hinunter und anschließend wieder durch einen weiten Kessel bis zum balkonartigen Felsrücken, auf dem die seilbahnversorgte Hütte auf phantastischer Aussichtswarte steht. Hier gibt es dazu noch die beste Halbpension der drei Hütten, richtig lecker, und jetzt ist auch die warme Dusche dran.
12,1 km → 1.547 Hm ↑ 933 Hm ↓