Franz-Senn-Hütte – Gasteig

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Dienstag, 16.10.

Der Morgen beginnt frostig und wolkenlos. Das Himmelsblau wird aber schon bald von zahlreichen Kondensstreifen zersägt, die in der Höhe auffächern und die blaue Leinwand mit unechten Schleierwolken verschmieren. Wir steigen auf zum Schrimmennieder, einem 2.714m hohen Joch, das den Übergang zur Regensburger Hütte vermittelt. Die meiste Zeit liegt der Weg im Schatten, da wir auf der Nordseite laufen. Unangenehm ist das aber auch nicht, da es die Aufstiegswärme kompensiert. Mütze und Handschuhe müssen trotzdem sein! Ein kleines Gamsrudel (sechs Tiere) nimmt nervös vor uns Reißaus. Die wissen wahrscheinlich auch, dass im Tal schon Gamsbraten auf der Speisekarte steht, aber offenbar nicht, dass wir höchstens mit Kameras „schießen“!

Aufstieg zum Schrimmennieder

dto.

Auf dem Joch

Oben dann Sonne und Blick nach Süden zu den Stubaier Gletscherbergen Wilder Freiger, Zuckerhütl und wie sie alle heißen. Nach einer Weile steigen wir Richtung Regensburger Hütte ab, auf der wir aber nicht übernachten können, da sie gerade umgebaut wird, auch der Winterraum ist nicht zugänglich. Auch die Dresdner Hütte, die nächste auf dem Höhenweg ist komplett geschlossen, zwar nur für zwei Wochen zwischen der Sommer- und der sehr früh beginnenden Wintersaison (die Hütte liegt im Skigebiet), aber die zwei Wochen sind gerade jetzt.

Blick zum Wilden Freiger, Zuckerhütl und die Berge des Stubaier Gletschers

Wir entschließen uns, die Regensburger Hütte rechts liegen zu lassen, um nach einer Stunde Höhenweg direkt über die Kerrachalm nach Gasteig abzusteigen – die Kompasskarte zeigt hier einen gestrichelten schwarzen Weg. Den es allerdings nicht mehr gibt! So suchen wir uns durch steile Latschen, dichtes Unterholz und über glitschige Felsen entlang eines Baches nach unten, bis wir an einem Einschnitt einen offenbar selten begangenen Pfad entdecken, der uns dann sehr steil durch Wald ins Tal führt. Dieser Abstieg bringt uns mehr ins Schwitzen als alle bisherigen Anstiege und so sind wir froh, dass wir den Abend mit Dusche, Bier und Essen mit Bedienung beenden können.

Mittagspause

Auf dem Höhenweg Richtung Milderaunalm, im Hintergrund die Regensburger Hütte

weglos abwärts zur Unteren Kerrachalm

Ameisen nehmen auf Wege keine Rücksicht, besonders, wenn sie kaum begangen sind.

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