Auf der Suche nach dem Cappuccino

Dienstag, 27.06.23 bis Mittwoch, 28.06.23

Wenige Kilometer hinter Lindau verlassen wir den Bodensee nordostwärts. Beinahe schlagartig ändert sich die Landschaft: See, Ufer, Hotels und Strandpromenaden weichen Wiesen und Wäldern, Tälern, Bergen und Höhenmetern. Die Radfahrerdichte nimmt deutlich ab. Über zumeist kleine Straßen mit sehr wenig Verkehr fahren wir bis Eglofs, wo wir uns heute ein Hotel gönnen. Der erste Eindruck des Bodensee-Königssee-Radwegs ist uneingeschränkt positiv!

Es gibt etliche Steigungen, die aber mit dem Pedelec ihren Schrecken verlieren. Während ich zuletzt in Großbritannien am Beginn einer Steigung schon antizipieren konnte, wie oben meine Oberschenkel brennen, freuen wir uns hier auch bergauf einfach nur über die schöne Strecke, die Landschaft und die Aussicht.

Ach ja, richtig. Hatte ich schon erwähnt, dass wir mit Motorunterstützung fahren? Muss ich mich dafür entschuldigen? Bestimmt nicht. Das hier wird eine ganz entspannte Radreise, bei der der Genussaspekt eindeutig im Vordergrund steht!

In Oberstaufen wollen wir die erste Rast des Tages einlegen, was gar nicht so einfach ist, wie gedacht: das erste Café hat noch nicht auf, das zweite ist wegen Umbau geschlossen, das dritte hat Mittwochs Ruhetag. Also heute! Erst Im vierten bekommen wir dann unseren Cappuccino. Gut, dass es hier so viele Cafés gibt!

Von Oberstaufen haben wir eine wunderbare, lange Abfahrt auf kleinen Straßen durch das Tal der Konstanzer Ache zum Großen Alpsee mit Blick auf den Grünten.

Dann schauen wir uns Immenstadt an, die älteste Stadt im Oberallgäu, mit ihrem mittelalterlichen Kern. Wir werfen auch einen Blick in die erste Zwiebelturmkirche dieses Urlaubs, St. Nikolaus. Obwohl Barock, wirkt sie vergleichsweise hell und angenehm, kaum überladen, was dadurch erklärlich wird, das sie erst 1907/08 im neobarocken Stil umgebaut wurde.

Nach Sonthofen fahren wir nicht hinein, stattdessen radeln wir über einen knapp 1.100 m hohen Pass zwischen Grünten und Tiefenbacher Eck, bei dem die Akkus zeigen müssen, was sie drauf haben. Auf einer ganz einsamen Straße kommen wir nach Wertach, wo wir mal wieder unser Zelt aufstellen.

Kommentare abonnieren?
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen