Mit ein paar Tagen Verspätung nun ein neuer Beitrag. In der Zwischenzeit hatte ich entweder kein WiFi zur Verfügung oder es war so schwachbrüstig, dass es nicht ausreichte, größere Datenmengen hochzuladen. Jetzt also eine Rückschau auf
Freitag, 26.05.23
Die Nächte sind grenzwertig. Oder mein Schlafsack, wie man’s nimmt. Letztes Jahr in den Pyrenäen hatte ich noch lange Merino-Unterwäsche mit, die ich in kalten Nächten angezogen habe. Auf dieser Reise habe ich darauf verzichtet. War wohl ein Fehler! Na, dann muss ich in der nächsten Nacht halt die Hose im Schlafsack anlassen.


Ich starte meinen Aufstieg taleinwärts an der Jugendherberge. Sogleich geht es steil, aber gepflastert bergan. Diese wahnsinnig akribisch ausgearbeiteten Wege sollen mich noch weit den Berg hinauf begleiten und werden erst im oberen Teil durch Geröll und Schutt abgelöst.

Vögel zwitschern, Schafe blöken und von unten dringt der Lärm eines Rasenmähers hoch zu mir. Die umliegenden Berge sind zu sehen, aber die Gipfel sind in Wolken. Das soll sich wohl auch den ganzen Tag nicht ändern. Auf dem Hauptweg, auf den ich bald stoße, sind, wie nicht anders zu erwarten, bereits einige Wanderer unterwegs.



Je höher ich komme desto mehr Menschen werden es. Einige sind bereits im Abstieg. Irgendwann sind es so viele, dass ich aufhöre, jeden zu grüßen. Und ihnen geht es genauso.

In 1.000 m Höhe komme ich langsam in die Wolken. Gleichzeitig kommt ein wenig Wind auf. Auf der Zielgeraden zum Gipfel legt sich noch ein Schneefeld in den Weg, aber der Schnee ist griffig. Also alles kein Problem.
Nach guten drei Stunden stehe ich in 1.345 m Höhe auf dem höchsten Berg Schottlands, der gleichzeitig der höchste Punkt Großbritanniens ist. Das flache Gipfelplateau sieht ziemlich unaufgeräumt aus. Diverse Gebäuderuinen, Steinmänner und eine Notunterkunft stehen hier herum. So lässt sich allerdings auch gut ein windgeschützter Platz für eine Pause finden. Und die vorsichtig durch die Wolken diffundierende Sonne sorgt für ein bisschen zusätzliche Wärme.


Der Abstieg zieht sich natürlich, da ich auf demselben Weg wieder hinunter gehe, mit einem kleinen Unterschied: ich nehme jetzt den Weg zum Ben Nevis Inn, der mir ein gut gekühltes Radler zapft!

Nun habe ich das erste meiner beiden Tour-Ziele erreicht: the three summits. Jetzt muss ich es nur noch nach John o’Groats schaffen.
Kann man mit dem Rad auf den Ben Nevis? Brauch nur einen Weg den man erkennt, denke fahren kann ich ganz gut, das sollte nicht das Problem sein. Ausrüstung ist auch alles dabei.
Hi Alex,
ich bin kein Mountainbiker, stelle mir das allerdings schwierig vor. Wie Du auf den Fotos sehen kannst, ist der untere Teil des Aufstiegs bis etwa zum sog. „half-way point“ zwar breit, aber vielfach mit Natursteinen getreppt. Darüber müsste es eigentlich gehen. Im oberen Teil gab es, als ich im Mai da war, noch ein steiles Schneefeld, das sicher nicht zu fahren wäre und ganz oben dann weglose Blockfelder. Alles in allem würde ich sagen: macht keinen Spaß, es sei denn, Du trägst dein Rad gerne 🙂
Ich habe keinen Zweifel, dass du auch den zweites Tour-Ziel erreichst 😉
Ich auch nicht mehr – noch 200 Kilometer, für die ich drei Tage Zeit habe – da passt auch noch ein Whisky-Tasting rein! 😀
Wunderbar, Ben Nevis, da waren wir auch oben vor einer Weile … aber im Nebel …
Es heißt, der Gipfel ist an 300 Tagen im Jahr nebelverhangen. Davon haben wir wohl beide was erwischt! 🙂