Ruhetag? jetzt schon? Wir sind doch noch nicht mal richtig losgefahren?
Mit Rücksicht auf Utas Rekonvaleszenz-Status sind wir gestern nicht wie ursprünglich geplant entlang der Moldau bis Melnik geradelt und dann heute mit Bahn und Bus nach Spindleruv Mlyn (Spindlermühle); statt dessen hatten wir ja bereits gestern unseren „Reisetag“ bis Vrchlabi (gesprochen „Virchlabi“ mit kehligem „ch“). Da wir unsere Pension in Spindlermühle aber erst ab heute gebucht hatten, muss der heutige Tag halt irgendwie anderweitig ausgefüllt werden. Und das heißt erst einmal ausschlafen – solange die Sonne das zulässt. Denn irgendwann treibt einen die Wärme aus dem Zelt. Bei einem seeehr gemütlichen Frühstück fallen Uta einige uns unbekannte Vögel auf, die an Drosseln erinnern und mit wiederholtem lauten „check“ die Elstern vertreiben, die auf dem mit Pappeln bestandenen Zeltplatz reichlich vertreten sind (eine abendliche Internet-Recherche ergibt, dass es sich wohl um Wacholderdrosseln handelt). Als nächstes läuft ein Wiesel, das gerade eine Maus erbeutet hat, durch unser morgendliches Frühstücksfernseh-Programm. Auch Schwalben und ein Storch schließen sich an, die wir von der unteren Elbe her ja bereits kennen, aber nicht unbedingt in Rübezahls Heimat erwartet hätten. Aber irgendwann ist dann auch das längste Frühstück vorbei und nach einem wenig zielgerichteten Packen gibt’s nichts mehr zu tun außer: losfahren. Dabei kommen wir auch an einem Fahrradladen vorbei und kaufen den fehlenden Ventiladapter nach – die nächste Panne kann also kommen; wobei: lieber nicht!
Ins Zentrum von Vrchlabi, dem „Tor zum Riesengebirge“ ist es zwar nicht weit, aber leider empfängt uns die Stadt als Riesen-Baustelle. Der Marktplatz ist komplett offengelegt (und abgesperrt) und auch die Altstadt grüßt mit aufgerissenen Straßen, Baggern und Presslufthämmern. Immerhin ist es am Schloss Hohenelbe, einem ehemaligen Wasserschloss aus dem 16. Jhd. einigermaßen ruhig, obwohl es ebenfalls ziemlich mittendrin in der Kleinstadt liegt.
Um Drei lassen wir uns und unsere Räder von einem Taxi abholen, das uns nach Spindlermühle und direkt bis vor unsere oberhalb gelegene Pension kutschiert. Wir laufen in den Ort hinunter, um uns mit Karte und Wanderproviant für die nächsten zwei Tage zu versorgen. Morgen wollen wir zur Schneekoppe laufen.
2 km / 35 Hm
Hallo Thomas! Ich wünsche euch eine entspannte Tour. Wie bloggst du eigentlich von unterwegs – alles mit Smartphone?
Grüße, Nadja
Danke, Nadja – wir arbeiten dran 😉
Bloggen mit dem Smartphone? Wenn ich Texte und Fotos auf dem kleinen Display zusammenwischen müsste, würde ich wahrscheinlich nie fertig! Nein, ich schleppe tatsächlich 1 kg Notebook mit mir rum – klein, nicht all zu schwer und mit Kartenslot für die Speicherkarte der Kamera!
Das ist ja ein guter Kompromiss 🙂 Ich wäre auch wahrscheinlich geworden, alles mit Smartphone zu verfassen.