Samstag, 18. Juni
13 Stunden Sonnenschein hatte der Wetterbericht versprochen – und was ist? Wolken und kalt am Morgen, in der Nacht hatte es sogar wieder ein wenig geregnet. Immerhin können wir das Gepäck draußen sortieren, das ist schon angenehmer als in der Enge des Zeltes.
Obwohl der Campinplatz am Anfang von Pléneuf-Val-André liegt, will sich bei der Weiterfahrt der Bäcker für die Unterwegs-Verpflegung nicht einstellen (ein „ssohndwitch“ für mittags muss schon sein). Bevor wir den Ort ganz verlassen, packe ich also nochmal die Sachen vom Rad und fahre zurück und hinunter in den Ortskern, wo ich auch eine Boulangerie finde. Mit meinem Jagderfolg, einem Baguette mit Speck und Ziegenkäse und einem mit Chorizo hechele ich wieder den Berg hoch und sehe, wieder bei Uta angekommen einen Mann mit einem Baguette unterm Arm. Zu Fuß! Der kann keinen weiten Weg hinter sich haben. Wer sich auskennt, ist halt klar im Vorteil!
Die Steigungen halten sich heute in Grenzen, auch die Sonne lässt sich langsam blicken, auch wenn der Wind weiterhin kalt ist. Wir fahren zunächst viel über Land, kommen aber in Erqui wieder ans Meer, wo wir Strandsegler beobachten, in Plurien dann Kitesurfer. Landschaftlicher Höhepunkt ist heute aber Cap Frehel, 70 m hoch über dem Meer aufragend und mit seinem Ausblick und seinem Vogelschutzgebiet Star der „Smaragdküste“. Merkwürdigerweise will uns der EV4 bereits vor Erreichen des Caps nach St. Malo weiterleiten!? Den Ausblick und Rundgang lassen wir uns aber nicht nehmen!
Schließlich landen wir auf einem Campingplatz in Matignon, günstig und diesmal auch mit einem sauberen und ansprechenden Sanitärtrakt, was man von den bisherigen Plätzen nicht immer sagen konnte! Tatsächlich liegt Matignon auch direkt am EV4, oder besser gesagt: der EV4 geht genau hindurch, so dass neben Campingplatz auch Supermarché, Boulangerie, selbst Boucherie direkt am Weg liegen. Meistens ging der Weg bisher an den Orten, zumindest den Ortskernen vorbei, zwar angenehm zu fahren, aber problematisch, wenn man schon nur mal einen Café trinken will, vom Einkaufen ganz zu schweigen.