Mittwoch, 6. August 2025
Warnung: wer nur von meiner Wanderung lesen möchte, liest besser erst morgen weiter!
Um halb sechs wache ich auf. Da der Wecker ohnehin in einer halben Stunde klingelt, kann ich auch jetzt schon aufstehen. Leise natürlich, so kann wenigstens Uta, die mich nachher zum Bahnhof fahren will, die zusätzlichen Minuten noch schlafen.
Mein Zug hat jetzt schon acht Minuten Verspätung, sagt die Bahn-App, dabei ist er erst in Dortmund und noch über eine Stunde von Bonn entfernt. Die Erfahrung zeigt ja leider, dass Verspätungen bei der Bahn immer zu- und selten abnehmen.
In Mannheim habe ich 11 Minuten Umsteigezeit und tatsächlich habe ich mir gerade einen Tee aufgebrüht, als die App unmissverständlich meldet:

Na, prima!
Was nun? Ein späterer ICE ab Mannheim? Läuft auf 13 Minuten Umsteigezeit am Kopfbahnhof in München hinaus. Kann klappen, muss aber nicht. Mit dem RE5 nach Köln-Deutz und da in den ICE nach Frankfurt? Wie, RE5? Der ist aktuell eigentlich immer verspätet, wird also auch nicht klappen.
Dann entdecke ich einen ICE ab Siegburg, der bis München durchfährt. Da hätte ich dann zwei Stunden Aufenthalt. Das sollte selbst für die Deutsche Bahn ausreichen. Nur gut, dass die Zeit noch reicht und meine Chauffeurin mich auch bis Siegburg fährt.
Traurig ist nur, wie politische Kurzsichtigkeit der Vergangenheit jahrzehntelang den Bahnkunden auf die Füße fällt!
Aber egal, der Start ist gemacht und so sollte ich trotzdem wie geplant heute Abend in Trient sein!
Ach wie gut, dass ich nicht in Vaihingen / Enz aussteigen will, wo der Zug um 9:09 Uhr halten sollte. Denn er wurde „fehlgeleitet“, wie die freundliche, aber machtlose Zugbegleiterin verkündet, sodass die betroffenen Fahrgäste nun von Esslingen aus wieder zurück fahren müssen! Wenn einer eine Reise tut …
Mein Alternativzug ist übrigens pünktlich in München!
Chaos dann im ÖBB Railjet nach Bologna: die Wagennummern stehen zwar außen an den Waggons, aber nicht die Bereiche der Sitzplatznummern. So steigen die Leute von beiden Seiten in den Waggon und treffen sich dann in der Mitte. Mitsamt ihrem Gepäck. Nichts geht mehr. Vor mir streiten sich zwei Typen um ein und denselben reservierten Sitzplatz, bis sich herausstellt, dass der eine einen Tag zu spät unterwegs ist! Das muss man auch erst mal schaffen!
Mit einer Viertelstunde Verspätung kommen wir aus München los. Das lässt mich jetzt kalt, weil ich nicht mehr umsteigen muss.
Am Abend bin ich wie geplant in Trient, beziehe meine vorgebuchte Unterkunft und lasse den Tag bei einer Pizza hinter mir.

Ach ja: ich habe auch das Pinterest-P oben wieder zweckentfremdet. Ein Klick darauf öffnet die Karte, auf der Ihr meinen Tourverlauf live mitverfolgen könnt. Je nach Mobilfunk-Abdeckung kommen die Beiträge in den nächsten Tagen eventuell unregelmäßig, aber so könnt ihr bei Bedarf wenigstens schauen, wo ich mich gerade herumtreibe – ab morgen dann!

