Danzig

Es ist schon merkwürdig, welche Assoziationen man mitunter mit bestimmten Namen oder Orten verbindet. Danzig – meine Eltern hatten früher immer eine Flasche mit einer klaren Flüssigkeit im Kühlschrank, in der goldener Flimmer schwamm. Als ich mal alleine im Haus war, musste ich das einfach probieren, auch wenn das „nichts für Kinder“ war. Es schmeckte lecker süß! – Danziger Goldwasser ist ein Gewürzlikör mit 22 Karat-Goldblättchen (!), der früher den Abschluss einer klassischen Danziger Mahlzeit bildete.

Für Danzig habe ich mir anderthalb Tage Zeit genommen. Heute steht das „klassische“ Danzig auf meinem Besuchsprogramm, also Altstadt rauf- und runterlaufen, was aber etwas schwierig ist, weil es Sonntag ist, weil die Sonne scheint und weil heute außerdem „Wasserspiele“ in der Stadt stattfinden. Jedenfalls ist kaum Durchkommen! Trotzdem ist die Altstadt, die nach erheblichen Kriegszerstörungen im historischen Erscheinungsbild wieder aufgebaut wurde, absolut sehenswert. So laufe ich durch das Grüne Tor, das die Stadt vom Hafenfluss Motława trennt an Artushof und Neptunbrunnen vorbei, steige 277 Stufen auf den Turm des Rathauses, von dem man einen schönen Blick über die Stadt und bis zu den Werften hat, laufe über Lange Gasse und Langer Markt und besuche das Bernsteinmuseum, schließlich folgt der EuroVelo 9 einer alten Handelsroute, auf der der an der Danziger Küste gefundene und verarbeitete Bernstein nach Norditalien gelangte. Im Museum wird auf mehreren Etagen sowohl der natürliche Bernstein und die mitunter vorkommenden Inklusionen von Planzen und Tieren (meist Insekten) gezeigt als auch die daraus erzeugten Schmuckstücke und Gebrauchsgegenstände. Besonders angetan hat es mir natürlich eine Stratocaster mit Bernstein-Body!

Hier einige Impressionen aus Danzig:

… und aus dem Bernsteinmuseum:

… und zu guter Letzt von den „Wasserspielen“:

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Viktor
5 Jahre zuvor

Hallo Thomas,
Die Tour fängt ja gut an! Bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
Grüße vom Rhein
V.