7. Tag: Nürnberger Hütte – Bremer Hütte

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Di, 15.9.2020

Der Tag beginnt mit einer merkwürdigen Begegnung am Frühstückstisch: „Und wo kommt ihr her?“ dient nur als Initialzündung zu einer Selbstdarstellung der anderen Art und krassem Gegensatz zu dem Wiener von gestern Abend. Die Frau, vielleicht 30, Sonnenbrand im Gesicht, strunzt, dass sie gestern um 17 Uhr von der Bremer Hütte, unserem heutigen Tagesziel (4 std. Gehzeit), losgegangen sind und vorher von der Innsbrucker Hütte kamen (7 std Gehzeit). 15 Stunden wären sie unterwegs gewesen. Es war toll, außer, man hat Muskelkater, wobei sie mit einem hämischen Grinsen auf ihren Begleiter verweist. Der sieht (heute Morgen noch) total fertig aus und kommt nach dem Frühstück kaum vom Stuhl hoch. Heute wollen sie dann über die Sulzenau- zur Dresdner Hütte. – Warum tut man sich das an? Und vor allem sie ihrem Begleiter? Im besten Fall hat sie ihm die Berge für alle Zeiten verleidet. Im schlechtesten wird er heute ein Fall für die Bergwacht. – Naja, jeder ist seines Glückes Schmied!

Schäfchenwolken am Morgenhimmel

Wir steigen ins obere Langental ca. 50 Höhenmeter ab, um dann in schattiger Flanke in ein kleines Hochtal mit Wollgraswiesen und mäandrierendem Bach zu gelangen – herrlich! Unter der Inneren Wetterspitze hindurch geht es dann in weitem Bogen vorbei an einer Ziegenherde und über einige versicherte Passagen ins Simmingjöchl, das von einer alten Zollhütte geziert wird. Wieder ein wunderbarer Platz, bevor wir jenseitig zur Bremer Hütte absteigen.

Der Check-In gestaltet sich etwas schwierig, da der Hüttenwirt unsere telefonische Umbuchung vercheckt hat. Aber nach einer halben Stunde haben wir unsere Lagerplätze. Der Wirt definiert seine Hütte offenbar als Corona-freie Zone; jedenfalls gilt die Maskenpflicht, die in Österreich aufgrund eines neuerlichen Anstiegs der Infektionszahlen seit gestern in allen öffentlich zugänglichen Räumen verbindlich ist, von seinen Gnaden hier nicht. Tolle Idee: um die Hütte herum liegen große Kissen, die man ins Gelände tragen und in die man sich wunderbar hineinfläzen kann.

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