Die Packliste

Was nimmt man denn nun mit auf so eine mehrwöchige Tour zu Fuß? Auf meinen Radtouren durfte es ja schon auch ein bisschen Luxus sein: ein Campingstuhl auf dem Eurovelo 9 oder ein „Gastgeber-Buch“ auf der DKHV Promotion-Tour. Das Mehrgewicht rollt ja mit! Aber in den Pyrenäen muss ich alles, was ich bei mir habe 750km weit auf dem Rücken tragen. Ein Daypack reicht da sicherlich nicht! Und wenn man nicht jeden Abend auf einer Hütte verbringt, muss auch Zelt und Schlafsack & Co. mit und außerdem eine Energieversorgung für Handy (Navigation!) und Kamera. Also habe ich erst einmal überlegt:

Was will ich denn alles mitnehmen?

Und dann stellte sich sehr schnell die Frage:

Was muss ich alles mitnehmen?

Und dann:

Was muss ich wirklich mitnehmen?

Und schließlich:

Und worauf kann ich jetzt noch verzichten?

Das Ergebnis – ein „Basisgewicht“ von gut 12 kg – ist, verglichen mit einigen Ultralight-Hikern, immer noch gewichtig, stellt für mich aber einen guten Kompromiss aus Tragbarkeit, Sicherheit und „Luxus“ dar. Dazu einige Beispiele:

Thema Tragbarkeit: Natürlich habe ich einige Ausrüstungsgegenstände gegen leichtere ausgetauscht: Kochgeschirr und Besteck sind jetzt aus Titan und das Zelt ist leichter als alle meine früheren (trotzdem kann ich darin sitzen, aber das gehört schon wieder in die Kategorie „Luxus“).

Thema Sicherheit: Da ich (auch) im Hochgebirge unterwegs sein werde, geht es (für mich) nicht ohne vernünftige Trekkingschuhe. Niedrige Trailrunning-Schuhe sind sicher auf vielen Passagen ok, aber mir in Block-, Geröll- und Schneefeldern einfach zu riskant.

Thema Luxus: Natürlich muss man nicht ein gutes Kilo an Fotoausrüstung durch die Pyrenäen schleppen, es gibt auch sehr gute Kompaktkameras mit einem Gewicht von unter 400g. Andere machen ausschließlich Fotos mit dem Smartphone, das ohnehin dabei ist. Aber da ist mir der größere Sensor und die damit verbundene bessere Qualiät und das stärkere Tele das Mehrgewicht eben wert! Glaub ich zumindest, aber vielleicht sich auch das noch. 😉

Und wenn ich dann bedenke, dass ich auf meiner ersten mehrwöchigen Alpentour 37 kg trug (Freund Leo sogar 43), finde ich 12 schon genial! Wir waren allerdings auch ziemlich bekloppt damals!

1975 in der Brenta

Und hier nun für alle, die es interessiert, meine Packliste.

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Andreas Keller
Andreas Keller
2 Jahre zuvor

Hallo Thomas,
bin gespannt.
Vielleicht noch ’ne Maske (zum Einkaufen, falls das irgendwo Vorschrift ist…)?
Gruß
Andreas

Viktor
2 Jahre zuvor

Hallo Thomas,
hab schon wieder was gelernt: Was ein „Bufftuch“ ist, wusste ich bisher nicht – sieht aber sehr praktisch aus.
Abgesehen davon musste ich an meine Interrail-Tour vor 35 Jahren denken. 4 Wochen durch Europa. Bin damals mit gut 12 kg losgefahren und mit 10 kg zurückgekommen. Die meisten Sachen waren unterwegs müllreif geworden. Ohne Souvenirs hätte ich vermutlich auch ohne Rucksack zurückkommen können 🙂
Bis – wie immer – sehr gespannt, was Du alles zu berichten weißt und drück Dir die Daumen für ein tolles Erlebnis!
VG, Viktor

Christa Reppel
Christa Reppel
2 Jahre zuvor

Hallo Thomas, es war mir ein erhebliches Vergnügen, deine Packliste zu lesen. Ich habe kräftig gestaunt und gelacht, und Bernd auch! Wir gehören zu denen, die auch jedes Gramm im Rucksack wiegen…also zu dieser bestimmten Sorte kurioser Menschen…Ich bewundere deine Systematik, nur finde ich, dass dein Gesamtgewicht von etwa 12 kg etwas trügerisch ist, denn 2 l Wasser und ordentlich was zum Kalorienschlucken brauchst du ja auch, und das schlägt aufs Gewicht, was wir bei unserer Rheinsteigwanderung letztes Jahr sehr gemerkt haben. Trotzdem finde ich einfach toll, was du da machst, und würde am liebsten auch sofort meinen Rucksack packen… Weiterlesen »