Die letzten Kilometer

Nach mehreren Internet-freien Zeltplätzen haben wir uns heute in einem Hotel in Magdeburg eingebucht, da wir morgen von hier aus mit dem Zug nach Hause fahren wollen. So konnte ich endlich die ganzen offline-vorbereiteten Beiträge hochladen. Bleibt noch der heutige Tag:

von Barby nach Magdeburg

Die Barbie-Puppe hat übrigens nichts mit Barby zu tun, auch wenn der Ort sich die Namensähnlichkeit zu Nutze gemacht hat und eine Ausstellung namens „Barbies in Barby“ ins Leben gerufen hat. Auf deren Besuch verzichtet wir. Statt dessen schauen wir uns ein paar Kilometer weiter in Pömmelte das „deutsche Stonehenge“ an, ein 115 Meter großes Rondell aus insgesamt sieben Kreisen, die allerdings nicht aus Stein, sondern vor rund 4.500 Jahren, zum Ende der Steinzeit aus Holz errichtet wurden, ein „Woodhenge“ also. Verschiedene Bereiche des Rondells waren aufgrund ihrer Funktion oder mythologischen Himmelsorientierung ideell konnotiert. Was man heute hier sehen kann, ist eine Rekonstruktion, da die Hölzer nach seiner Säkularisierung gegen 2.050 v. Chr. verbrannt und gemeinsam mit Opfergaben in den Pfostenlöchern „beerdigt“ wurden.

im Pömmelter Rondell

 

Ein paar Kilometer weiter in Schönebeck hat es uns vor allem die „Elbhäuser“ angetan. Dieses 1876 als Salzspeicher gebautes Ensemble ist heute zu Wohnhäusern umgebaut und mit 133 Metern Länge eines der längsten geschlossenen Fachwerkhäuser Europas.

Elbhäuser in Schönebeck

Gemütlich fahren wir nun wieder auf der rechten Elbseite weiter, die Sonne scheint immer wieder und wir wissen, dass es die letzten Kilometer dieser Tour sind. Mit 2013 zusammengenommen, als wir von Cuxhaven die Elbe bis Havelberg hochgeradelt sind, bevor uns das Hochwasser entgegen kam, fehlen uns zwar etwa 110 Kilometer Elbe zwischen Magdeburg über Tangermünde bis Havelberg, aber wir sind trotzdem zufrieden.

Nach den vielen Kirchenbesuchen sehen wir nun mal eine Kirche, die nach ihrer Säkularisierung in ein Restaurant umgewandelt wurde. Das sieht auch ganz einladend aus, nur dass es um diese Tageszeit noch geschlossen hat.

Restaurant „Die Kirche“ in Magdeburg Alt-Prester

In Magdeburg schauen wir uns – natürlich – den Dom an. Aber mehr noch hat es uns dieses Mal die Grüne Zitadelle angetan, das letzte Bauwerk von Friedensreich Hundertwasser, das erst nach seinem Tod aufgrund der vorliegenden Pläne für eine „Oase für Menschlichkeit und für die Natur in einem Meer von rationellen Häusern“ von 2003 bis 2005 erbaut wurde. Hundertwassers Aussage „die gerade Linie ist gottlos“ ist der architektonische Gegenpol zu Gropius‘ Bauhaus-Architektur. Allein, dass Hundertwasser die Natur mit an und in das Haus holt. Draußen hört man Verkehrslärm, im Innenhof Unmengen von Vögeln! Wenn schon kein Hozhaus, dann wäre ein Hundertwasser-Haus mein Wohntraum!

die Grüne Zitadelle

im Innenhof

So, das war’s erst einmal mit der „Live-Berichterstattung“. Ein Fazit der Reise wird es auch noch geben, aber erst wenn wir wieder in Bonn sind!

37 km / 80 Hm

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