Die Bastei

Morgenstimmung an der Elbe

Eines fehlt uns noch im klassischen Besuchsprogramm des Elbsandsteingebirges: ein Besuch der Bastei, die schon Maler wie Caspar David Friedrich inspiriert hat. Als Romantiker hat er dann die bereits vorhandene Basteibrücke zwar einfach weggelassen, aber solche Retuschen sind ja auch heute dank Photoshop gang und gäbe (in meinen Fotos übrigens nicht 🙂 ). Stilecht nehmen wir für die Anfahrt den Raddampfer und lassen die Festung Königstein, den Kurort Rathen und die Basteifelsen an uns vorbeigleiten, bis wir in Stadt Wehlen aussteigen. Apropos Raddampfer: die Sächsische Schifffahrtsgesellschaft gibt es schon ziemlich lange und die Raddampfer, die heute in Betrieb sind, sind alle zwischen 1879 und 1929 gebaut worden, einer davon wird immer noch mit Kohle beheizt!

mit dem Raddampfer nach Stadt Wehlen

Von Wehlen aus nehmen wir den Malerweg über den Schwarzenstieg zur Bastei hoch. Erwartungsgemäß teilen wir uns auch dieses landschaftliche Highlight mit ein paar anderen Besuchern und trotzdem lohnt sich auch das wieder. Die Felsenlandschaft des kreidezeitlichen Elbsandsteingebirges ist einmalig bizarr und die mit Hilfe von Brücken erschlossenen Gänge in Gipfelniveau und vorbei an sonst nur Kletterern zugänglichen Steilwänden mit entsprechenden Tiefblicken atemberaubend. Die sächsischen Kletterer haben ja eine in Europa einmalig Kletterethik entwickelt: Der Fels muss so hinterlassen werden, wie er vorgefunden wurde. D. h., es dürfen keine Haken geschlagen und keine (metallenen) Klemmkeile gelegt werden. Nur Schlingen (für Felsköpfe und Sanduhren) und Knotenschlingen (für Risse) sind erlaubt. Im Gipfelbereich sieht man allerdings die Kompromisse: es gibt Stand- bzw. Abseilhaken und da bereits das Abziehen des Seils über die Jahrzehnte Rillen im Fels hinterlassen hat, schützen mitunter Metallbügel die Felsköpfe.

im Elbsandstein

Die Basteibrücke

Der Raddampfer bringt uns auch wieder zurück und nachdem wir das mittlerweile trockene Zelt abgebaut und in Königstein noch ein wenig Reiseproviant eingekauft haben, machen wir uns kurz vor halb fünf auf den Weg nach Dresden, nur unterbrochen von einem kurzen Abstecher nach Pirna hinein. 44 km später erwarten uns bereits unsere Warmshowers-Hosts Jörg und Kerstin.

Portal in Pirna

Hallo Ilse – ich wusste ja gar nicht…? 😉

46 km / 500 Hm

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