Die schönste Etappe bisher

von Leitmeritz nach Hrensko

Nachdem wir gestern nach dem Theresienstadt-Besuch von Leitmeritz eigentlich nur noch den Supermarkt und den Zeltplatz gesehen haben, wollen wir heute zumindest noch mal kurz in die Stadt hineinschauen. Und sind überrascht, wie schön diese ist! Neben den vielen Bürgerhäusern (natürlich mit Arkaden), die den Marktplatz umstehen, gibt es etliche besonders hervorzuhebende Gebäude, so das im gotischen Stil erbaute Rathaus (in dem heute ein Museum untergebracht ist), das „Kelchhaus“ aus dem 16. Jhd. (in dem heute das Rathaus untergebracht ist) mit einem verrückten, kelchförmigen Turm auf dem Dach oder ein Haus mit Sgraffito- Fassade, einer Putztechnik ebenfalls aus dem 16. Jhd., die neben Italien die meiste Verbreitung in Böhmen gefunden hat. An der höchsten Stelle der Stadt steht der Dom mit dem erst 200 Jahre später angesetzten und nur durch einen Torbogen verbunden Turm, auf den wir nach Entrichtung eines kleinen Obulus steigen, um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen.

Leitmeritz: das Rathaus

Leitmeritz: das Kelchhaus

Leitmeritz: Sgraffito

Leitmeritz: Bürgerhäuser aus dem Jugendstil

Leitmeritz: der dem Heiligen Stephan geweihte Dom

Leitmeritz: Blick vom Domturm elbaufwärts

Dann fahren wir los. Und befinden uns bald an der landschaftlich bisher schönsten Passage unserer Tour: der Porta Bohemica. Im Gegensatz z.B. zum Weserdurchbruch an der Porta Westfalica ist diese mehr eine Region als ein einzelne Lokation, nämlich der Beginn des Elbdurchbruchs durch das Böhmische Mittelgebirge, der sich über einige Kilometer erstreckt. Auf einmal sind rechts und links von uns Berge und Felsen, das Tal ist plötzlich eng und lässt neben dem Fluss kaum Platz für eine Straße oder die Bahn. Das geht so bis Usti-nad-Labem (Aussig), wo sich die Burg Schreckenstein  drohend über dem Tal erhebt.

Oh, Mirabellen!

In der Porta Bohemica

Kirchenpforte in Cirkvice

Burg Schreckenstein

Ein paar Schikanen bereitet uns der Weg übrigens auch mal wieder: heftige Wurzeldurchbrüche, Treppen statt Radweg an der Schleuse vor Usti oder plötzliche Steigungen bis zu 16 Grad, die wir nur noch schiebend bewältigen können. Aber meistens fahren wir angenehm auf eigener Radtrasse auf Asphalt.

Einmal Massage bitte!

16 Prozent Steigung!

Weiter geht’s durchs Böhmische Mittelgebirge nach Decin (Tetschen), dass uns mit seinem Schloss und vor allem mit dem exponiert liegenden Aussichtsrestaurant auf der Schäferwand überrascht. Nun noch einige Kilometer und wir passieren die Grenze, an der Schilder noch auf die Tschechoslowakei hinweisen. Plötzlich sind wir wieder in Deutschland – aber nicht für lange. In Schönau nehmen wir die Fähre und fahren nach Hrensko hinüber (wieder Tschechien) und anschließend noch eine ziemlich steile Strecke nach Janov hoch, wo wir für zwei Tage ein Quartier nehmen.

Bunker Painting!

Zwischen Usti und Decin

Decin: das Schloss

Decin: Aussichtsrestaurant auf der Schäferwand

Grenzen ohne Kontrollen und Gepäck durchwühlen: an dieser Stelle einfach mal ein Hoch auf die EU!

Hrensko

In Hrensko sind die Häuser direkt an und unter die Sandsteinfelsen gebaut

74 km / 960 Hm

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